Die Sportwette
…Fortsetzung der F/M-Geschichten-Reihe „Die Fußballtrainerin“…
Die Sportschule lag eingebettet zwischen hohen, schimmernden Glasfassaden und der stillen Kachelwelt der Turnhalle, die morgens noch nach Gummi und Kreide roch. Die ersten Sonnenstrahlen tasteten sich über die Tribünen, während die Aufwärmübungen auf dem Kunstrasenplatz begannen. Das Team stand eng beieinander, Fräulein Hartmann, ihre Trainerin, stand in ihrem Trainingsanzug, die Hände in den Taschen neben den Hütchen.
Fräulein Hartmann trat vor, eine ruhige Autorität in ihren Augen. Ihre Schultern waren gerade, ihr Ton freundlich, doch jeder auf dem Feld wusste, dass hinter ihrer Geduld eine harte Linie steckte: Fairness, Disziplin, aber auch das Vertrauen in jeden Einzelnen. Sie nahm die Startposition ein, mitten auf dem Feld und blickte über die Gruppe.
„Heute beginnt unser Tag mit Fokus“, begann sie. „Wir arbeiten nicht nur an Technik, sondern auch daran, wie wir als Team miteinander umgehen.“ Ihre Stimme war fest; die Worte sanken in die Gruppe wie klarer Regen. Die ersten Übungen gaben den Ton an: präzises Passspiel, kurze Dribblings, kontrollierte Torschüsse. Die Spieler schwitzten, aber jeder Strich auf der Uhr war ein Beweis dafür, wie ernst hier jedes Detail genommen wurde.
In den Kabinen war das Rascheln von Sportbeuteln, das leise Murmeln von Tipps und der Duft von Lavendel-Raumspray, das die Trainerin gerne benutzte, um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Fräulein Hartmann war selten zu sehen, wie sie sich von der Gruppe entfernte, doch heute folgte sie zwei jungen Spielern, David und Marc, mit einer ruhigen Geduld: Sie zogen die Schuhe an, zählten ihre Schritte beim Ballkontakt, während sie ihnen ein paar kleine Korrekturen gab – nicht wütend, sondern mit einem stillen Mitgefühl, das den Druck im Kopf oft greifbar machte. Beide waren nach ihrer Suspendierung wieder ins Training eingestiegen und arbeiteten hart an der Wiedergutmachung und um das Vertrauen ihrer Mitspieler und der Trainerin wieder zu gewinnen.
Nach dem ersten Workout gab es die Videoanalyse, eine Stunde, in der Bewegungen aus dem Training auf den Bildschirm kamen. Ein Sandkasten voller Linien, Pfeile und Marker, der die Möglichkeiten aufzeigte, wie ein Passspiel verbessert werden konnte. Fräulein Hartmann lehnte sich an den Tisch, ihr Blick wanderte von der Bordkante zum Bildschirm, von der Spitze des Fußballs zum Winkel der Schulter. Sie zeigte mit dem Stift auf die Szenen, erklärte, warum diese oder jene Bewegung nicht stimmte und gab gleichzeitig eine Anleitung, wie man es besser machen konnte. Dabei verband sie technische Kritik mit der menschlichen Note: Was braucht es, damit jemand sich sicher fühlt, um den nächsten Fehler zu verwandeln?
Der Nachmittag war der beste Beweis ihrer Philosophie. Die Mannschaft musste heute eine neue Übung meistern: die defensiv-offensive Verlagerung, das schnelle Umschalten, wenn der Ball verloren ging. Fräulein Hartmann ließ kleine Gruppen bilden und jede Gruppe bekam eine Aufgabe, die sie zusammen lösen musste. Es ging um Vertrauen – in die Mitspieler, in die Anweisungen, aber auch in die eigenen Fähigkeiten. Sie beobachtete die Fortschritte mit ruhigem Blick, nickte zufrieden, wenn ein Pass präzise ankam und gab bei Fehlern kurze, klare Hinweise, die die Gruppe nach dem Drill sofort umsetzte.
Abends, nach dem letzten Krafttraining, blieb Fräulein Hartmann oft noch länger allein auf dem Feld. Sie räumte die Hütchen und Bälle weg, hörte dem Echo der leisen Schritte der jungen Männer zu, die sich in Richtung Umkleide bewegten. In diesen Momenten ging es nicht mehr nur um Technik, sondern um das, was hinter dem Training lag: Verantwortung, Selbstbeherrschung, die Bereitschaft, sich zu verbessern, selbst wenn der Weg schwierig war. Ihre Routine war eine Melodie aus festen Abläufen und stillen Gesprächen, die im Klang der Schuhe auf dem Boden und dem gelegentlichen Aufprallen des Balles lag.
Am Wochenende stand ein wichtiges Spiel an, auf das sich Marc und David besonders vorbereitet hatten. Beide waren ehrgeizig und wollten unbedingt gewinnen.
Marc spürte den Druck wie eine schwere Last auf der Brust. Die Suspendierung, die Erwartungen seines Vaters, die Zweifel – sie schlichen sich in die Gedanken hinein, selbst wenn er sich im Training konzentrierte. Er wusste, dass er sich beweisen musste, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für sich selbst. Irgendwo hinter dem Fokus auf Technik lag die stille Frage: War er noch derjenige, der Verantwortung trägt oder wieder der, der sich in Gefahr begab? Er trainierte härter, wiederholte Passfolgen, drillte die Ballkontrolle unter Druck, als würde jeder Fehlpass ein Kapitel seiner Zukunft entscheiden.
David hingegen war getrieben von einer anderen Art von Ehrgeiz. Er glaubte fest an das Team, an die Dynamik, die sie gemeinsam aufgebaut hatten. Er sah Marc als seinen Partner auf dem Feld, den, mit dem er die Saison geprägt hatte – durch Siege, durch Fehler, durch das ständige Lernen. Für David war das Spiel mehr als Punkte: Es war eine Gelegenheit, das Vertrauen der Mannschaft zu sichern, die Kommunikation zu verbessern und den Teamgeist zu zeigen, den Fräulein Hartmann in den letzten Wochen so behutsam gefördert hatte.
Die Wochenendausbildung schüttelte die Mannschaft in den letzten Proben noch einmal wach. In der Videoanalyse sahen sie sich die letzten Trainingseinheiten an: präzise Ballführung, schnelle Richtungswechsel, das sichere Abspielen aus der Defensive. Fräulein Hartmann saß am Rand, ihre Augen ruhig, doch jeder Blick war eine leise Prüfung. Sie hob den Stift, zeigte auf eine Sequenz, in der Marc den Ball zu früh abspielte, wodurch ein Gegenstoß möglich wurde. „Wir arbeiten an Vertrauen in den Momenten, in denen es hart wird,” sagte sie, und ihre Stimme trug dabei eine klare Erwartung.
Am Spieltag selbst lag die Stadt in einer stillen Vorfreude. Der Spielplatz war von Bannerfarben gesprenkelt, der Rasen glänzte im Morgenlicht, und die Tribünen waren mit spannungsvollen Gesichtern gefüllt. Marc stand am Rand des Spielfelds, die Schuhe fest geschnürt, die Hände ungeduldig in den Taschen. David trat neben ihn, klopfte ihm locker auf die Schulter. „Wir gehen es gemeinsam an,” sagte er. „Egal wie der Anfang läuft, wir bleiben ruhig und konzentriert.” Marc nickte, obwohl ein flauer Druck in seinem Magen tobte.
Der Anpfiff ließ den Platz beben. Das Spiel begann mit einem schnellen Ballverlust, doch die Mannschaft kam sofort wieder in den Rhythmus. Marc warf einen kurzen Blick zu David, nickte ihm zu und gemeinsam formten sie eine Kette aus Pässen, die den Ball sicher durch die gegnerische Halbfeldzone führten. Die ersten Minuten waren von Angriffen geprägt, von präzisen Läufen, von klaren Absprachen. Fräulein Hartmann stand am Seitenrand, ihr Blick durchdringend und hart – eine stille, wachsame Präsenz, die den jungen Athleten Sicherheit gab.
In der 25. Minute kam der Wendepunkt. Marc erhielt den Ball in der zentralen Zone, spürte den Druck der Verteidigung, sah eine Lücke zwischen zwei Tackles. Er zögerte keinen Moment, legte den Ball zu David ab, der mit einem schnellen Gefühl für Raum reagierte. Der Pass war perfekt, der Lauf von David schloss die Lücke und der Ball landete letztlich im Netz. Jubel brach aus.
Der Jubel über das Tor von Marc und David vibrierte noch in den Rängen, als sich plötzlich eine unerwartete Stille über das Spielfeld legte. Philipp, ein junger Spieler mit ehrgeizigem Herzen, war hinter dem Ball hergerannt, doch seine Entscheidungskette passte heute nicht zu der des Teams. Statt sich zurückzuhalten und Raum zu schaffen, stand er im Weg von Davids zweitem Torabschluss. Der Schuss stockte, der Ball prallte ab, eine sekundenlange Verzögerung und der Angriff brach ab.
David hob den Kopf, sah Philipp vor dem Tor auftauchen und fertigte die Situation in seinem Kopf ab. Der Ball kam erneut in die Nähe, doch Philipp positionierte sich falsch und hinderte den eigenen Mitspieler an einer klaren Torchance. Der Nachschuss blieb aus, der Ball sprang von der Gruppe der Verteidigenden zurück ins Feld und die Chance war vertan. Die Gegenspieler witterten eine Lücke und der Druck baute sich wieder auf.
Nach einem Ballverlust sah einer der Abwehrspieler keine andere Möglichkeit als seinen Gegenspieler kurz vor dem Tor von den Beinen zu holen. Die Folgen waren eine gelbe Karte für ihn und ein Elfmeter für die gegnerische Mannschaft, die diesen erfolgreich verwandelten.
Die zweite Halbzeit brachte mehr Intensität. Die Gegenspieler erhöhten den Druck, doch das Team versuchte ruhig vernetzt zu bleiben. Eine Szene zeigte den wahren Kern der Mannschaft: Nach einem harten Tackling half ein Mitspieler dem anderen sofort auf, ein kurzer Blick von Fräulein Hartmann bestätigte, dass der Teamgeist weiter stark war.
Als Philipp kurz darauf vor dem Tor stand, traf ihn die bittere Realität: Sein Schuss ging meilenweit daneben. Ein enttäuschtes Stöhnen ging durch die Tribünen, während Philipp den Kopf senkte. Er versuchte, sich zu sammeln, doch der Moment warf ihn aus dem Rhythmus – und fast sofort bemerkte er die demütige Stille um sich herum. Die Mannschaft sah ihn fragend an; Fräulein Hartmann trat einen Schritt nach vorne, ruhig, aber bestimmt.
Der nächste Schlag kam kurz darauf: Ein Freistoß der gegnerischen Mannschaft direkt vor dem eigenen Sechzehner. Die Mauer war konstruiert, doch Philipp rutschte sich ungeschickt in die Reihe hinein, duckte sich zu früh, verhinderte den richtigen Blickwinkel, verschob die komplette Abwehrlinie. Der Ball rauschte vorbei und landete im Netz. Die Gegner jubelten und die Niederlage war besiegelt.
Nach dem Abpfiff lag die Stille nach der Niederlage schwer in der Luft. Die Spieler waren enttäuscht, besonders Marc und David, die sich viel vorgenommen hatten, waren aufgebracht und liefen zu Philipp, um ihn zur Rede zu stellen. Doch in diesem Moment trat Fräulein Hartmann auf das Feld und hob die Hand, um die aufgewühlten Stimmen zu stoppen. Die Mannschaft senkte missbilligend die Blicke, Murren zog über das Feld, als die Spieler in zwei Gruppen die Mittellinie entlang trotteten. David und Marco blieben auf der anderen Seite stehen, die Schultern angespannt, die Gesichter finster. Doch die Trainerin trat zwischen die Gruppen, ihre Stimme ruhig, aber bestimmt.
„Genug jetzt“, sagte sie. „Wir lösen das hier nicht mit Vorwürfen oder Schuldzuweisungen. Philipp wird reden, wenn er bereit ist.“ Dann deutete sie auf Philipp, der in der Nähe der Tür zur Kabine stand, den Blick gesenkt, die Hände nervös aneinanderreibend. Ihre Augen suchten Philipps und sie begann mit einer ruhigen, ehrlichen Ansprache. „Jeder von euch hat heute gesehen, wie entscheidend Timing, Vertrauen und Klarheit sind,” sagte sie fest, aber behutsam. „Philipp hat heute eine Linie berührt, die wir alle kennen: Die Angst, Fehler zu machen, die Angst, zu scheitern. Wir müssen daraus lernen, aber wir dürfen uns nicht zerstreuen lassen.” Sie wandte sich an die gesamte Gruppe. „Fehler sind Lernmomente. Wir helfen einander, wir sprechen offen über sie und wir bleiben gemeinsam stark.”
„Ihr lauft euch jetzt alle aus und anschließend beginnen wir in der Kabine mit einer reflektierenden Runde über das Spiel und über Teamverantwortung. Philipp, du gehst gleich in die Kabine!“ Ihre Augen spiegelten keine Härte, sondern eine klare Erwartung.
Die Gruppe murmelte zustimmend, der eine oder andere warf Philipp einen missbilligenden Blick zu, doch der Großteil folgte schweigend den Anweisungen. Philipp schlich sich, verlegen und klein, in Richtung Kabine. Währenddessen begannen die anderen Spieler langsam mit dem Auslaufen in moderatem Tempo. Sie wechselten zwischen Laufen und Gehen, lockerten die Schultern und dehnten sich, wobei der Wind über das leere Spielfeld strich und die Stille das Geschehen unterstrich.
Fräulein Hartmann beobachtete sie einen Moment, doch ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Philipp ab. Sie überlegte, was heute mit ihm los gewesen war. Sonst war er ein technisch starker, verlässlicher Spieler, was hatte ihn heute zurückgehalten oder beunruhigt, dass er dermaßen verschoss und sich so in die Mauer gestellt hatte. Kurz entschlossen verließ sie den Platz und folgte Philipp in die Kabine.
Als sie gerade nach der Türklinke greifen wollte, öffnete sich die Tür von innen und sie stieß mit einem älteren Mann mit finsterem Blick zusammen. Verdutzt blickte sie sich um, als sich dieser an ihr vorbei drängte, ohne ein Wort zu verlieren. ‚Wer war das denn und was sucht der hier in der Kabine?‘, überlegte sie kurz und trat dann ein. Philipp stand mitten im Raum und sah sie erschrocken an. Schnell versteckte er seine Hand hinter dem Rücken und versuchte ein unschuldiges Gesicht aufzusetzen. Misstrauisch schoss Fräulein Hartmann auf ihn zu. „Wer war das gerade? Und was hast du da in deiner Hand?“, rief sie energisch. Philipp riss die Augen auf. „Nichts, gar nichts, ich weiß auch nicht, wer das war.“, stammelte er nervös. Fräulein Hartmann sah ihn aus verengten Augen an: „Erzähl keinen Mist, ich glaube dir kein Wort. Zeig mir deine Hände!“ Sie vermutete, dass der zwielichtige Typ in der Lederjacke eben ein Dealer war und Philipp bei ihm verbotene Substanzen gekauft hatte, das würde auch sein schlechtes Spiel heute erklären. Umso überraschter war sie, als Philipp nach einigem Hin und Her beide Hände nach vorn nahm und sie ein Bündel Geldscheine in seiner rechten Hand entdeckte. Sie nahm ihm das Geld ab und zählte 500 Euro. Ihre Miene verhärtete sich und sie forderte eine Erklärung. „Was war das eben? Woher hast du so viel Geld?“, fragte sie streng.
Schuldbewusst sank Philipp auf eine Sitzbank, die Schultern nach vorn gezogen. Fräulein Hartmann ging hinüber zur Tür und schloss sie hinter sich, dann setzte sie sich ihm unvermittelt gegenüber. „Also ich höre, Philipp!“ Philipp hob den Blick, sein Blick verriet Unsicherheit und Angst. Er suchte einen Moment lang nach Worten, senkte den Kopf wieder und murmelte: „Ich… ich will nicht enttäuschen. Nicht die Jungs, nicht sie. Aber ich glaube… ich glaube, ich habe die falsche Entscheidung getroffen.“ Fräulein Hartmann nickte langsam und forderte ihn auf weiter zu reden. „Wie meinst du das?“ Ein kurzes Zögern, dann antwortete Philipp leise: „Sie werden mich jetzt hassen.“ Seine Trainerin sah ihn irritiert an. „Dich hassen? Warum sollte ich?“ Philipp atmete tief durch. „Ich… ich habe Spielschulden.“, stammelte er. „Und deshalb, habe ich gewettet.“ Fräulein Hartmann verstand noch immer nicht. „Du hast gewettet. Und dann?“ Philipp atmete tief durch: „Ich, naja … Ich habe auf das Spiel gewettet. Auf unser Spiel!“, gestand er kaum hörbar und senkte den Kopf.
Jetzt ging ihr ein Licht auf und sie konnte eins und eins zusammenzählen. „Was hast du? Gegen deine eigene Mannschaft? Deshalb dein schlechtes Spiel?“, fragte Fräulein Hartmann fassungslos. Philipp nickte zaghaft und schlug beschämt die Hände vors Gesicht. „Ich weiß, ich weiß … Es tut mir so leid, das hätte ich nicht machen sollen.“, beteuerte er verzweifelt. „Oh, das wird dir noch viel mehr leid tun!“, versicherte Fräulein Hartmann energisch. „Pack deine Sachen und verschwinde. Du bist raus!“
„Aber Fräulein Hartmann, dass können sie nicht machen!“, erwiderte Philipp entsetzt. „Und ob ich das kann!“, konterte Fräulein Hartmann zurück. „Du hast nicht nur gegen deine eigene Mannschaft gewettet, du hast auch noch absichtlich den Spielverlauf manipuliert! Das ist eine Schande für den gesamten Sport!“ Philipp versuchte sie erneut zu beschwichtigen. „Aber Fußball ist mein Leben! Ich kann nicht ohne! Können wir das nicht irgendwie anders regeln. Bei Marc und David haben sie doch auch eine Ausnahme gemacht! Bitte Fräulein Hartmann!“, flehte Philipp sie an. „Ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und es tut mir wahnsinnig leid!“
Seine Trainerin schüttelte den Kopf und überlegte. „Marc und David haben einen Joint geraucht, das ist nicht zu vergleichen mit Sportwetten und Spielmanipulation.“ Verzweifelt fuhr sich Philipp durch die Haare. „Bitte Fräulein Hartmann, bitte überlegen Sie es sich noch einmal. Bestrafen Sie mich wie die beiden, ich weiß, dass ich es verdient habe. Bitte ich nehme jede Strafe an, nur bitte werfen Sie mich nicht aus der Mannschaft!“ Fräulein Hartmann überlegte hin und her. Sie versuchte sich vor Augen zu führen, dass Philipp gerade erst 18 Jahre alt geworden war und wie sie sich gefühlt hätte, hätte man ihr damals ihren Sport weggenommen. Jeder machte Fehler, auch wenn dieser besonders schwer wog. Schließlich entschied sie sich ihm noch eine Chance zu geben. „In Ordnung Philipp. Aber du musst dir bewusst sein, dass es dann kein Zurück mehr gibt. Bist du dir ganz sicher, dass du eine solche Strafe willst?“ Philipp nickte. Er wusste, dass ihm eine harte Bestrafung bevorstand, doch die Erleichterung überwog die Angst davor. Er hatte Marcs und Davids gezeichnete Hintern am nächsten Tag unter der Dusche gesehen, doch alles war besser als dem Fußball Lebewohl sagen zu müssen.
Fräulein Hartmann nickte und stand energisch auf. „Ganz wie du willst. Dann steh auf und beug dich nach vorn! Hände auf die Bank! Zur Strafe erhältst du 36 Hiebe, 12 auf die Shorts, 12 auf die Unterhose und 12 auf den Blanken.“ Damit ging sie hinüber zur gegenüberliegenden Wand und nahm das Schulpaddle von der Wand, dass dort mittlerweile an einem Haken jederzeit griffbereit hing. Philipp schluckte schwer, als sie mit dem Holzpaddle in der Hand zurückkam. Nur zu gut konnte er sich an das letzte Mal erinnern, als alle Spieler 20 Hiebe mit genau diesem Paddle nach der Dusche von der Trainerin erhalten hatten. Schnell stand er auf und beugte sich vor, während er sich mit den Händen auf der Bank abstützte. Fräulein Hartmann stellte sich neben ihm auf, zog ihm die Sporthose stramm und holte dann aus. Laut klatschend traf ihn das Paddle aus schwerem Eichenholz mittig auf beide Backen. „Aaaah!“, stöhnte er auf und verzog das Gesicht. Schon der erste Schlag hatte gesessen und verursachte einen dumpfen, pochenden Schmerz auf der gesamten Sitzfläche. Er überlegte, wie er noch 35 weitere Schläge aushalten sollte, als ihn auch schon der nächste Schlag traf. Philipp warf den Kopf in den Nacken und biss die Zähne zusammen. Fräulein Hartmann hielt sich nicht zurück, auch wenn Philipp schon bei den ersten 12 Hieben mit sich rang, seine Position zu halten. Dann durfte er sich aufrichten, sofort schossen seine Hände nach hinten und er versuchte den Schmerz zu verreiben. Fräulein Hartmann ließ ihn gewähren und gab ihm eine kurze Pause, bevor sie in aufforderte seine Shorts hinunterzuziehen und sich erneut vorzubeugen.
Philipp atmete tief durch, dann zog er sich die Sporthose bis zu den Knöcheln hinab und nahm seine Position wieder ein. Fräulein Hartmann zupfte seine Unterhose zurecht, forderte ihn auf den Po noch weiter herauszustrecken und tätschelte mit dem Paddle leicht auf die Innenseite seiner Schenkel, bis er die Füße schulterbreit auseinanderstellte. Dann nahm sie Maß und holte weit aus. Schon jetzt brannte seine Kehrseite und fühlte sich geschwollen an. Als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln sah, kniff er die Augen zu und spannte jeden Muskel in seinem Körper an. Mit einem lauten Knall explodierte der Schmerz erneut auf seinen Hintern. „Auuu!“, jaulte er auf und hielt mit der rechten Hand die getroffene Stelle. Sofort forderte ihn Fräulein Hartmann auf, die Hand wieder nach vorn zu nehmen. Zögerlich gehorchte er und versuchte tief durchzuatmen. Wieder ließ sie ihm einen Moment, bevor sie erneut zuschlug. „Aaaahaha!“, stöhnte er auf. Nach der Pause fühlte sich jeder Schlag noch viel unangenehmer an und er griff erneut nach hinten. „Wirst du wohl deine Hand nach vorn nehmen!“, herrschte ihn seine Trainerin an. Noch einmal kurz über die Stelle reibend, zog er seine Hand zurück und drückte die Knie durch. So ging es Schlag um Schlag. Philipp hatte immer mehr mit dem Schmerz und dem Brennen auf seinen Backen zu kämpfen, der Schweiß brach ihm aus und sein Rücken schmerzte. Dann hatte er endlich auch das zweite Dutzend überstanden und durfte sich erheben. Vorsichtig rieb er seinen Hintern. Die Pobacken fühlten sich hart und um das Doppelte geschwollen an und nachdem er seine Unterhose heruntergezogen und sich kurz umgedreht hatte, sah er die Bescherung. Sein Hintern leuchtete knallrot, während mehrere dunkelrote Kreise darauf zu sehen waren, die besonders schmerzten.
‚Nur noch 12!‘, versuchte er sich selbst Mut zu machen, bevor er sich wieder vorbeugte. Reflexartig atmete er mehrmals schnell ein und aus und hielt dann die Luft an, als er den nächsten Schlag kommen sah. „Auhuhuhu!“, jaulte er und sprang zur Seite. „Zurück in Position, Philipp!“, forderte ihn Fräulein Hartmann streng auf. Mit sich ringend, sah er sie an. „Vorbeugen! Oder der Schlag zählt nicht!“ Das wollte er auf jeden Fall vermeiden und folgte schnell ihrer Anweisung. Kaum hatte er seine Position wieder eingenommen, traf ihn auch schon das Paddle mit unverminderter Härte. Sein Becken wippte nach vorn. „Aaaah!“, schrie er auf und schlug mit der Faust auf die Bank. Verzweifelt schüttelte er den Kopf, nachdem er noch weitere 5 Schläge erhalten hatte. Der Schmerz war so unerträglich geworden, dass er dachte, keinen weiteren mehr aushalten zu können. Auch Fräulein Hartmann bemerkte, wie sehr er mit sich haderte. „Noch 5, Philipp!“, versuchte sie ihn zu ermutigen. Er biss die Zähne zusammen und klammerte sich am Rand der Bank fest. Seinen Schmerz hinausschreiend, schaffte er auch noch die nächsten 4 Hiebe durchzustehen. „Noch einer!“, informierte ihn Fräulein Hartmann. Er nickte und atmete noch einmal durch, um sich dafür zu wappnen. „Aaaah!“, jammerte er laut, als ihn das schwere Eichenpaddle ein letztes Mal traf und seine Hände schossen nach hinten. Mit dem Kopf an der Wand abgestützt, verharrte er einige Zeit vornübergebeugt und hielt seine wunden Backen. Dann richtete er sich langsam auf und versuchte über seine Schulter hinweg zu schauen, wie sein Hintern aussah. Er hatte das Gefühl als würde er nie wieder sitzen können und als ob die Haut aufs Äußerste gespannt war. Tiefrot mit einem dunklen Kreis auf jeder Backe und eine immense Hitze ausstrahlend, war sein Hintern schwer gezeichnet von der Strafe, die er soeben erhalten hatte.
„Ich hoffe, dass dir das eine Lehre war und sich so etwas nie wieder wiederholen wird.“, begann Fräulein Hartmann, nachdem sie ihm einige Zeit zum Erholen gewährt hatte. Philipp nickte. „Nie wieder!“, beteuerte er. „Reicht denn das Geld für deine Schulden?“ Wieder nickte er. „Ja, ich werde auch nie wieder spielen, versprochen!“, versicherte Philipp. „Gut, dann zieh dich an, bevor deine Mitspieler reinkommen. Das Ganze bleibt unter uns, die anderen müssen nichts davon wissen.“, forderte ihn seine Trainerin auf. Schnell kam Philipp der Aufforderung nach, doch dann stockte er. Verwundert sah sie ihn an. „Fräulein Hartmann“, begann er. „Ich muss es den anderen erzählen und mein Gewissen erleichtern, sonst kann ich ihnen nie wieder in die Augen schauen.“ Überrascht über diese plötzliche Wendung, sah sie ihn einen Moment an und überlegte. „In Ordnung, ich werde versuchen dir zu helfen. Du weißt hoffentlich, dass sie das nicht gutheißen werden.“ Philipp nickte. „Ja, ich weiß, aber es geht nicht anders.“
Plötzlich hörten sie Im Flur das leise Rascheln von Schuhen, dann das gedämpfte Geräusch der Mannschaft, die gemeinsam nach dem Auslaufen in die Kabine kamen. Überrascht blieben sie stehen und hielten in ihren Gesprächen inne, als sie Fräulein Hartmann mit dem Paddle in der Hand und Philipp danebenstehend, erblickten. Einige sahen sofort fragend hinüber zu Philipp, andere mitleidig, ahnend was gerade vorgefallen war.
„Euch allen ist heute sicherlich aufgefallen, dass Philipp nicht so aufspielen konnte, wie sonst und er möchte euch hierzu etwas erklären.“, begann Fräulein Hartmann mit fester Stimme. Ein Raunen ging durch die Spieler, doch ein strenger Blick genügte und sie verstummten. Aufmerksam sahen ihn seine Mitspieler an und Philipp errötete. Nervös suchte er nach Worten, bevor er stotternd von seinen Spielschulden berichtete und davon, dass er auf ihre Niederlage gewettet und absichtlich dafür gesorgt hatte, dass sie heute verlieren würden.
Sofort brach ein wilder Tumult in der Kabine aus. „Was? Wie kannst du nur?“, „Verräter!“, „Ratte, du kannst was erleben!“ Von allen Seiten wurden wilde Beschimpfungen laut und die ersten Spieler stürmten auf ihn zu. Fräulein Hartmann sprang dazwischen und ein lauter Pfiff ertönte. „Ganz ruhig, Jungs, Philipp war noch nicht fertig!“, versuchte sie die aufgebrachte Menge zu beruhigen. „Ich weiß, dass es ein großer Fehler war und es tut mir wahnsinnig leid, Jungs. So etwas wird nie wieder vorkommen, das verspreche ich euch!“, beteuerte er und sah schuldbewusst von einem zum anderen. „Ein einfaches Sorry reicht aber nicht!“, rief Marc und auch David warf ein. „Genau, wir haben so hart trainiert dafür und du hast es vermasselt!“
Wieder schritt Fräulein Hartmann ein. “Jungs, denkt daran, was ich euch immer sage. Wir gewinnen zusammen oder wir verlieren zusammen. Wichtig ist, dass wir uns aufeinander verlassen können.” Tim nickte zustimmend. Doch Marc warf ein: „Aber das können wir nicht, wenn wir so verraten werden.“ Und warf Philipp einen verachtenden Blick zu. „Du hast recht, Marc, was er gemacht hat, ist nur schwer zu entschuldigen. Aber wir alle machen Fehler. Denkt einmal an das Trainingslager.“, erinnerte sie ihre Trainerin und blickte besonders Marc und David an. Das saß und sie senkten beide den Blick. „Aber die beiden wurden bestraft und das nicht zu knapp.“, sprach Tim aus, was viele sich dachten. „Ganz genau, wir können nicht einfach so tun, als ob nichts gewesen wäre.“, rief ein anderer dazwischen.
„Jungs, ich weiß das ich Mist gebaut habe. Ich habe euch gegenüber, ein verdammt schlechtes Gewissen und möchte es wieder gutmachen.“, erläuterte Philipp ihnen. „In Ordnung, ich habe Philipp zwar gerade schon einmal bestraft, aber wir müssen einen Weg finden, dass ihr ab morgen wieder als Mannschaft zusammenspielen könnt. Philipp stell dich an der Wand dort drüben auf und ihr bildet eine Reihe. Angesichts deiner bereits erhaltenen Strafe darf ihm jeder von euch eins mit dem Paddle verpassen, auf den Blanken.“, mischte sich Fräulein Hartmann ein. Erstaunt rissen einige die Augen auf, der Rest überlegte. Bis sich Marc zu Wort meldete. „Okay, das ist nur fair!“ Philipp nickte, er wusste zwar nicht, wie er noch weitere 10 Hiebe aushalten sollte, doch er hatte es so gewollt. Nun musste er durch.
Er ging hinüber zur Wand, zog seine Hose samt Unterhose hinunter und stützte sich an der Wand mit den Händen ab. Die anderen erschraken als sie die Spuren seiner Strafe auf seinem Hintern entdeckten. Mitleidig sah Tim, der erste in der Reihe, auf die rot verfärbten Backen und schlug nur halbherzig zu. Trotzdem zuckte Philipp zusammen und stöhnte auf. Sein Hintern schmerzte schon bei der kleinsten Berührung und selbst der leichte Treffer eben, reichte, um das unangenehme Brennen auf der Haut erneut zu entfachen. Tim überreichte das Paddle und der Nächste holte aus. „Ahhh!“, jammerte Philipp und schlug mit der Faust gegen die Wand. So ging es weiter und einer nach dem anderen kam an die Reihe, bis schließlich nur noch David und Marc übrig waren. David ergriff das Paddle, stellte sich neben Philipp auf, holte weit aus und verpasste ihm einen kräftigen Schlag auf beide Backen, der von einem Aufschrei quittiert wurde und auch Marc schonte ihn nicht. Mit einem lauten Knall landete der letzte Hieb auf seiner geschundenen Kehrseite und Philipp atmete erleichtert auf. Mit feuchten Augen und zusammen gebissenen Zähnen zog er vorsichtig Unterhose und Shorts über seine wunden Backen.
Fräulein Hartmann bewunderte seinen Mut, seinen Fehler vor allen Mitspielern zuzugeben und die Strafe dafür eingesteckt zu haben. Dann schickte sie alle unter die Dusche und ermahnte sie sich auszuruhen, bevor sie morgen wieder ins Training starten würden. Sie erinnerte alle daran, den Vorfall damit ad acta zu legen.
In den kommenden Tagen würde es ein neues Training geben: gezielte Situationsübungen, in denen Philipp lernen sollte, sich zurückzuhalten, die Perspektive zu wechseln, seine Rolle im Team zu akzeptieren. Fräulein Hartmann plante, gemeinsam mit ihm an der Positionierung zu arbeiten, damit solche Fehlentscheidungen nicht mehr die Dynamik der Mannschaft beeinflussen würden.
Der Abend endete mit einer stillen, konzentrierten Atmosphäre. Die Jungs halfen einander beim Zusammenstellen der Ausrüstung, und irgendwo hinter den klaren Augenblicken lag die feste Entschlossenheit, aus dem Fehler zu lernen. Das Wochenende war vorbei, doch der Weg war noch lange nicht zu Ende. Die Mannschaft würde gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen – mit mehr Vertrauen, mehr Kommunikation und dem festen Willen, gemeinsam besser zu werden



2 Kommentare
Robbie
Großes Kompliment dafür, dass Du Dir immer wieder neue (gute) Gründe für Spankings, einfallen lässt, du bist wirklich sehr innovativ.
So eine Spielmanipulation ist halt Betrug fürs Team, für die Zuseher und für den gesamten Sport an sich. Da ist es nachvollziehbar, dass man sich, wenn man dabei entlarvt wird, den Ärger von sehr vielen Menschen zuzieht.
Dementsprechend streng fiel auch die Strafe aus. Ich wäre nicht gerne in seiner Haut gesteckt!! Man kann sich den immensen Schmerz vielleicht ausmalen, aber um ihn wirklich zu verstehen, muss man ihn wohl selbst spüren.
Mich hätte noch interessiert, wie es Philipp hinterher mit seinem durchgepaddelten Hintern ergangen ist. Der sollte kaum noch einen Schritt schmerzfrei tun können, fraglich, ob er gleich wieder ins Training miteinsteigen konnte.
Coole Geschichte jedenfalls!
Yve
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Komentar und das Lob. 😉
Du hast recht, dass hätte ich wirklich noch mit einbauen können. Ich nehme es einfach mit für den Beginn der Fortsetzung.